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Diemelstadt trotzt mit hohen Investitionen 2026 dem Haushaltsfehlbedarf
Durch die nicht unerheblichen Ergebnisüberschussrücklagen seien die Fehlbedarfe trotz aller Sorgen verkraftbar. Der Bürgermeister beschreibt die nach wie vor schwierigen Rahmenbedingungen infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, der tragischen weltweiten Krisen und Flüchtlingsbewegungen, dem Abdriften von tief demokratischen Strukturen wie den USA in zumindest autokratische Systeme und einer damit einhergehenden diffusen Zollpolitik, dass alles schlage weiter bis auf die Städte und Gemeinden durch. Das dritte Jahr in Rezession in Deutschland, allgemeine Preissteigerungen, deutliche Tarifabschlüsse und der Fachkräftemangel lasten auf der Stadt wie nie zuvor.
Andreas Fritz wiederholt das im Vorjahr gesagte: „Es gibt keine grundsätzlich strukturellen Probleme in der Diemelstädter Finanz- und Wirtschaftslage. Es ist ein kollektives kommunales Dilemma.“ Er erinnert an die Demonstration der Bürgermeister und Landräte zur Finanzausstattung der kommunalen Familie im Frühjahr vor dem Hessischen Landtag. Unter Zitierung des Hessischen Städte und Gemeindebunds fordert er, dass das Land die Kommunen so ausstatten müsse, dass sie die gesetzlich übertragenen Aufgaben und freiwillige Aufgaben nach den örtlichen Bedürfnissen angehen können. Habe das Land nicht genug Geld dafür, müsse es bei Aufgaben und Standards entlasten und die eigenen Einnahmen der Kommunen sichern.
Die Gewerbesteuer werde mit 3,5 Millionen Euro nicht mehr das fast schon selbstverständlich gewordene hohe Niveau vergangener Tage erreichen. Der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer und der Umsatzsteuer werde mit 3,8 Millionen Euro bedeutsam bleiben und zusammen nahezu die Hälfte der Gesamterträge abbilden, was sowohl Ursache als auch Wirkung der Diemelstädter Wirtschaftsstärke darstelle. Dennoch müsse festgestellt werden, dass die Gesamterträge 2,9 % sinken und gleichzeitig die Gesamtaufwendungen um 2,5 % steigen - ein schlechtes Verhältnis dem Bürgermeister folgend, was Obacht verlange.
Steuer- und Gebührenerhöhungen seien in 2026 nach den Konsolidierungsmaßnahmen der letzten Zeit aber nicht vorgesehen.
6 Millionen Euro Investitionen
Investiert werde in Diemelstadt nächstes Jahr mit einem Volumen von 6 Millionen Euro für ein Unterzentrum weiter auf allerhöchstem Niveau. Schwerpunkte und damit größte Ausgabeposten im Diemelstädter Haushalt seien 2026 die Straßen, hier besonders die Sanierung von Brückenbauwerken, Leitungserneuerungen und Gehwegbau in der Marsberger und Helmighäuser Straße, die weitere Umrüstung auf LED-Straßenbeleuchtung , die Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung, besonders die weitere Umsetzung des Wasserversorgungskonzepts mit Sanierung des Hochbehälters Orpethal sowie der Tiefenbrunnen Orpethal und Helmighausen, die Fortschreibung des Abwasserkatasters, die Restfinanzierung zum Anschluss der Kläranlage Kallental an die Kläranlage Marsberg-Mitte, die Feuerwehren, hier vor allem die Planungskosten für ein Mehrzweckgebäude in Wrexen und Fahrzeugbeschaffungen, die Kindergärten, Heizung und Absorber für das Steinbergbad, IKEK Maßnahmen, der restliche Glasfaserausbau und nicht zuletzt eine nachhaltige Bodenbevorratung.
Kreditaufnahme 3 Millionen Euro - faktische Schuldenfreiheit bald vorbei
Andreas Fritz weist darauf hin, dass der Grundstückserlös zum Gewerbepark Steinmühle bald aufgezehrt sei und in 2026 voraussichtlich eine Kreditaufnahme von bis zu 3 Millionen Euro für die Investitionen nötig werde. Die Zeit der faktischen Schuldenfreiheit, in der die liquiden Mittel die Verbindlichkeiten übersteigen, sei dann vorbei.
Zum Abschluss seiner Haushaltsrede zeigt der Bürgermeister die angespannte Personalsituation im Rathaus auf. Der Fachkräftemangel bei gleichzeitig enorm gestiegenen Aufgaben und Langzeiterkrankungen haben seine Mitarbeitenden sehr belastet. Zwei Stellen seien aktuell noch unbesetzt. Dem allen gelte es, sich entgegenzustellen. Er dankt daher insbesondere seinem Haus für den Einsatz auch in diesem Jahr. „Mit Einsatz und Kompetenz hat das Team der Stadtverwaltung viel zum Wohle von Diemelstadt umgesetzt.“, so Andreas Fritz.
Der Haushaltsplan werde wie immer von der Rathausspitze in den kommenden Fraktionssitzungen ausführlich erläutert. Am 02.12.2025 stehe die Beratung im Haupt- und Finanzausschuss an, um das Planwerk dann am 12.12.2025 beschließen zu können.
Die komplette Haushaltsrede des Bürgermeisters finden Sie hier.


