Hessische Landwirtschaftsministerin Hinz besucht Schäferbetrieb in Diemelstadt


Der Laubacher Schäfer Jan Pieper nimmt am Modell- und Demonstrationsvorhaben Tierschutz des Bundeslandwirtschaftsministeriums teil und engagiert sich im Netzwerk „Verzicht auf das Kupieren des Schwanzes bei Lämmern“. Beraten wird er, sowie weitere fünf Betriebe in ganz Deutschland, durch Martins Steffens (Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen). Jüngst besichtigten die hessische Umweltministerin Priska Hinz und Bürgermeister Elmar Schröder den Diemelstädter Betrieb, um vor Ort die Erfahrungen aufzunehmen. „Jan Pieper konnte kompetent deutlich machen, wie sich die konventionelle Schäferei in einen modernen Betrieb entwickelt hat, die sich großen Herausforderungen stellen muss. Dabei bringt die Fleisch- und Fellproduktion nur einen kleinen Anteil des Betriebserfolgs. Viel wichtiger sind heute das Hüten von Schafen auf Landschafts- und Naturschutzflächen. Die vierbeinigen Naturschützer sind auf unseren Ausgleichflächen unverzichtbar.“, so Bürgermeister Elmar Schröder. Jan Pieper präsentierte seine Wanderschafsherde mit knapp 700 Tieren. Die Kreislaufwirtschaft des nach Bioland zertifizierten Betriebes ist dem gelernten Schäfermeister wichtig. Alle bei ihm geborenen Tiere werden im EU-zertifizierten Schlachthaus von ihm selber verarbeitet. So weiß er genau, was sich zwischen Geburt und Schlachtung seiner Merinolandschafe abgespielt hat. Ein weiteres Standbein des Haupterwerbbetriebs bildet die Betreuung von Jugendlichen einer Jugendhilfewerkstatt, die im Betrieb und der Familie leben. Als gelernte Erzieher kombinieren Jan und Carola Pieper somit den Sozialberuf mit dem Schäfereibetrieb. Wie im Gespräch mit Ministerin Hinz festzustellen war, ist dies aus Sicht der angespannten Einkommenssituation der deutschen Schäfer auch dringend nötig. Das Land Hessen setzt sich deshalb für eine Förderung der Weidetierhaltung, die über die Gemeinsame EU-Agrarpolitik (GAP) finanziert wird, ein. „Ich kämpfe auf Bundesebene für die Einführung einer Weidetierprämie, bei der zusätzlich pauschal pro Schaf oder Ziege 30 Euro pro Jahr gezahlt werden soll. Die Bundesländer haben sich im Bundesrat Ende Juni dafür ausgesprochen. Jetzt ist die Bundesregierung am Zug und muss diese Förderprämie auf den Weg bringen“, erklärte die hessische Umweltministerin Priska Hinz abschließend.

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Schäfer Jan Pieper, die hessische Umweltministerin Priska Hinz und Bürgermeister Elmar Schröder (v.l.)