Weihnachtsgrüße aus dem Rathaus

"Land in Sicht trotz schwieriger Lage"

Sehr geehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger,

Weihnachten steht unmittelbar vor der Tür und das Jahr 2020 neigt sich dem Ende zu. Ein Jahr, das für uns alle sicherlich sehr lange in Erinnerung bleiben wird, weil es unsere bisherige Lebensweise bedingt durch die Corona-Pandemie so grundlegend verändert hat, wie es sich die Nachkriegsgenerationen bisher überhaupt nicht vorstellen konnten. Viele Menschen leiden unter den Kontaktbeschränkungen, besonders die Älteren in den Pflegeheimen, die Kranken in den Krankenhäusern oder die Jungen, die nicht wie gewohnt mit ihrem Freundeskreis die Freizeit verbringen können. Besonders sind die Menschen betroffen, die wirklich existenzielle und finanzielle Sorgen haben und Angst vor Insolvenzen oder Arbeitslosigkeit befürchten. Ihnen allen gehört unser vollstes Mitgefühl und unsere Unterstützung!

Eigenverantwortung und gesunder Menschenverstand
Wir müssen nach mittlerweile einigen Monaten Erfahrung mit dem Virus und unzähligen Verordnungen und Regelungen deutlich erkennen, dass alle rechtlichen Vorgaben von Bund und Land nur Versuche sein können, die Infektionszahlen so gering wie möglich zu halten. Das Virus lässt sich nicht durch Gesetze und Verordnung eindämmen, sondern nur durch unser eigenverantwortliches Verhalten und unserem gesunden Menschenverstand. Jeder muss für sich selbst überlegen, wie eine Infektion vermieden und eine Überlastung der Intensivstationen verhindert werden kann. Mittlerweile kennt jeder auch Personen, die sich infiziert haben und auch Fälle, bei denen die Folgen langfristig sein werden. Daher müssen die jungen Menschen jetzt umso mehr Rücksicht auf die Älteren nehmen, denn diese Generationen haben uns unseren heutigen Wohlstand erst ermöglicht. Das sind wir ihnen einfach schuldig!

Mehr Achtsamkeit und ein bewussteres Leben
Zum Glück laufen die Vorbereitungen für die größte Impfaktion, die es in Deutschland jemals gegeben hat, beim Land, dem Landkreis und in den Kommunen auf Hochtouren. Wir werden diese Situation gemeinsam bestmöglich meistern und auch diese Krise überstehen. Wir sollten uns trotz aller Einschränkungen jedoch nicht völlig hängen lassen, denn hinter jeder Krise verbergen sich für die Zukunft auch große Chancen. Viele Menschen sind durch die Kontaktbeschränkungen und negativen Nachrichten sehr viel achtsamer geworden und haben ihre bisherigen Verhaltens-weisen hinterfragt. Eine gesündere Ernährung, wertschätzende Gespräche, ein neues Bewusstsein für seine guten Freunde, Arbeitskollegen und insbesondere die eigene Familie hat bisher Unterschätztes wieder wertvoll und wichtig werden lassen. Ob die regelmäßige Vereinsarbeit, die örtlichen Feste sowie Kaffee-, Restaurant-, Kino- oder Theaterbesuche und auch unsere Urlaubsreisen, alles was uns bisher selbstverständlich erschien, bekommt für die Zeit nach Corona eine ganz neue Wertschätzung.

Land in Sicht
Corona hat allerdings auch dazu geführt, dass der ländliche Raum wieder viel positiver wahrgenommen wird. In herrlicher Natur gelegen und nun auch über Breit-band an die digitale Welt angeschlossen, stellen viele im Homeoffice oder bei Online-Konferenzen fest, dass sich vieles von zuhause erledigen lässt. Viele Millionen Kilo-meter mussten in 2020 weder gefahren noch geflogen werden. Unzählige Pendler-stunden konnten sinnstiftender eingesetzt werden. Die rasante Entwicklung der Immobilien- und Mietpreise in den Ballungszentren muss jetzt hinterfragt werden, denn wer möchte schon sein ganzes Leben nur für das Wohnen in der Großstadt bezahlen. Land hat Zukunft, da bin ich ganz sicher. Auf dem Land kennt und hilft man sich, daher ist die Isolation hier nicht so schlimm, wie in der Großstadt.

Dankbar und besonnen in das Neue Jahr 2021
Ich wünsche Ihnen trotz aller Einschränkungen und Entbehrungen eine schöne Weihnachtszeit und ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2021. Denken wir in der besinnlichen Zeit an unsere Alten und Kranken sowie die von uns Gegangenen. Leider mussten wir in 2020 geliebte und verdiente Menschen unter den unwürdigen Bedingungen der Corona-Auflagen beerdigen und die Trauerfeiern konnten nur im kleinsten Kreis stattfinden. Vergessen wir in dieser Zeit auch unsere Rettungs- und Pflegekräfte sowie Ärzte nicht, die sich täglich für unser Leben und unsere Gesundheit einsetzen. Sie haben 2020 Übermenschliches geleistet und werden auch 2021 unsere Disziplin benötigen, um nicht völlig auszubrennen.

Die Corona Pandemie ist keine Strafe Gottes. Sie lehrt uns, dass das, was wir schmerzlich vermissen, das Wichtigste ist, was unser Menschsein ausmacht: bewusst leben, Solidarität spüren, Verantwortung tragen. Miteinander hoffen, dass wir die Welt gemeinsam besser gestalten werden! Bleiben Sie deshalb vorsichtig, besonnen, zuversichtlich und gesund!

Herzlichst Ihr

Elmar Schröder

Bürgermeister der Stadt Diemelstadt