Ärzte, Apotheke und Stadt impfen gegen Corona-Welle an

Eine Weihnachtsgeschichte aus Diemelstadt :-)

Seit Wochen werden viele Menschen bei ihren Hausärzten geboostert, stehen in langen Schlangen bei den Großimpfaktionen in Hallen und vor Arztpraxen an, um schnellstmöglich vor der vierten Welle den vollständigen Schutz zu erhalten, bevor Omikron Deutschland flächendeckend erreicht. Alte, Kranke und Zögerliche kommen dabei oft zu kurz, weil die Termine schon bis März vergeben sind und langes Anstehen mit dem Rollator u.s.w. nicht möglich ist.

Um deshalb vor Weihnachten möglichst viele Menschen aus Diemelstadt und den Nachbarkommunen zu impfen, die dann möglichst ohne lange Wartezeiten den Impfstoff verabreicht bekommen, wurde in Diemelstadt eine Sonderimpfaktion der Arztpraxis Gräbe und Gehrmann, der Stadtapotheke und der Stadt Diemelstadt gestartet, die bei den Bürgern eine tolle und dankbare Resonanz erfahren hat.

Zusammenarbeit verschiedener Stellen

Nachdem der Erste Kreisbeigeordnete Karl-Friedrich Frese zusammen mit dem Stv. Kreisbrandinspektor Bernd Berghöfer Bürgermeister Elmar Schröder auf Anfrage eine große  Sonderlieferung Biontech-Impfstoff vor Weihnachten zugesagt hatten, erklärten sich die Rhoder Ärzte bereit, an ihrem freien Mittwochnachmittag einen Impfmarathon von  6 Stunden mit je 60 Impfungen zu starten. Und auch die Stadtapotheke stellte in einer Sonderschicht Mitarbeiter/innen zur Verfügung, um nach der Impfung sofort die Zertifikate auszustellen. Als klar war, dass die Großaktion am 15.12.2021 starten sollte, begann bei der Stadt Diemelstadt, die sich für die Terminvergabe verantwortlich erklärt hatte, ein wochenlanger Boardingprozess. Innerhalb von 2 Tagen nach Bekanntgabe der Aktion gingen über 400 Anmeldungen ein, die minutenweise auf die freien 360 Plätze verteilt wurden. Aufgrund der parallel stattfindenden Impfaktionen in den benachbarten Mittelzentren meldeten sich viele vor dem Impftermin bei Frau Zenker von der Stadt Diemelstadt ab, so dass weitere Nachrücker auf die freigewordenen Plätze gebucht werden konnten. So wurden nach Schätzung von Bürgermeister Elmar Schröder weit über 500 Personen über das Buchungssystem betreut. Alle bekamen eine schriftliche Einladung mit Impfnummer und genauer Uhrzeit, um einen Auflauf auf der Baustelle Landstraße zu vermeiden. Selbst während des Impftermins konnten noch 30 Plätze am Stand an Bekannte der Impflinge vergeben werden, weil alle Teilnehmer, die eine anderen Impftermin wahrgenommen hatten, sich ordnungsgemäß abmeldeten. Außerdem konnten viele auf ein Zusatzangebot von 100 Impfungen in der Rhoder Arztpraxis am nachfolgenden Freitagnachmittag vermittelt werden, der nochmal mit Moderna-Impfstoff für die begehrten Kreuzimpfungen angesetzt war. 

6 Stunden mit 360 glücklichen Impflingen

Obschon die Jugendfeuerwehr und der Bauhof für das städtische Empfangs- und Buchungsteam Zelte mit 20 Stühlen aufgebaut hatte und die Stadt Glühwein und Kaffee bei weihnachtlichen Klängen anbot, um einen möglichen Rückstau und die Wartezeit zu versüßen, kam es nicht zu Wartezeiten, sondern alle Impflinge konnten, weil fast alle zu früh erschienen, bei 4 Impfstrassen in der Arztpraxis direkt zur Anmeldung durchgehen und hatten Minuten später den Impfstoff im Arm. Viele kamen völlig entgeistert aus der Praxis, weil sie sich so eine schnelle Impfung nicht vorgestellt hatten. So konnte die um 12 Uhr mittags gestartete Aktion schon viertel vor sechs abgeschlossen werden, weil bis zur letzten Impfdosis alle Spritzen verbraucht waren und parallel alle Zertifikate für die Registrierung bei der Stadtapotheke ausgestellt waren. 

Gute Stimmung im vorweihachtlicher Zeit

Allen Beteiligten strahlte eine große Dankbarkeit und Zufriedenheit entgegen und die Stimmung vor der Arztpraxis glich einem Miniweihnachtsmarkt, denn der örtliche Bäcker Höllriegl spendierte lecker Plätzchen, Bauunternehmer Bracht brachte Kaffee vorbei und einige Bürgerinnen und Bürger hatten Süßigkeiten für die Helferinnen und Helfer dabei. „Wenn wir alle derzeit von den schlimmen Nachrichten, den Fackelzügen vor Politikerwohnungen und der drohenden Omikron-Welle sowie dem vielleicht fehlenden Impfstoff hören und verunsichert und erschüttert sind, dann sollten wir auch diese kleine Adventsgeschichte aus Diemelstadt wahrnehmen, die mal wieder zeigt, dass wenn alle in unserem engeren Umfeld wollen, viel möglich ist und überhaupt kein Grund besteht, den Kopf hängen zu lassen. Die vielen dankbaren freundlichen Menschen waren für alle Beteiligten in dieser schönen Adventszeit das schönste aller Weihnachtsgeschenke und so muss es auch in 2022 weitergehen. Eigenverantwortung, Solidarität und Mitmenschlichkeit sind die Eckpfeiler des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Dabei kann jeder sich mit seinen Fähigkeiten einbringen, um einen Beitrag zu leisten, damit es uns gemeinsam gelingt, die Welle zu brechen,“ fasst Bürgermeister Elmar Schröder abschließend zusammen.

Vor der Arztpraxis wurden die Impflinge vom städtischen Vorbereitungsteam eingecheckt