Digitalisierung in Diemelstadt weiter vorantreiben


Im Jahr 2019 wurden alle Kabelverzweigerkästen der Telekom in der Stadt Diemelstadt von der Firma Weigand Bau ans Netz der Breitband Nordhessen GmbH angeschlossen, so dass nach vielen Jahren des Wartens flächendeckend schnelles Internet in allen Stadtteilen verfügbar war. Damals konnte niemand ahnen, um wieviel wichtiger ein schneller Internetanschluss unter Corona-Bedingungen ist, der für Homeschooling, Homeoffice und Homeentertainment plötzlich über Nacht flächendeckend erforderlich wurde. Im derzeitigen Ausbauzustand wird die sogenannte letzte Meile vom Kabelverzweigerkasten bis zum Haus über die vorhandenen Kupferleitungen versorgt. Doch die Gigabit-Strategie des Landes Hessen sieht einen stufenweisen Ausbau der vorhandenen digitalen Infrastruktur vor. Daher hatte die Stadt Diemelstadt bereits vor zwei Jahren einen Antrag zur Förderung einer sogenannten Zielnetzplanung gestellt und hierfür eine Förderzusage in Höhe von 50.000 € erhalten.  

Auftrag für die Zielnetzplanung vergeben

In der jüngsten Magistratssitzung konnte der Auftrag an die Broadband Academy GmbH aus Kornwestheim in Höhe der Fördersumme vergeben werden. Diese Zielnetzplanung hat folgende Lösungsansätze: Erstens die Möglichkeit der Nutzung aktueller und zukünftiger Baumaßnahmen für eine zielgerichtete Mitverlegung von geeigneten Infrastrukturen. Zweitens die Basis für die Ermittlung notwendiger Investitions- und Fördermittelbudgets für einen späteren, flächendeckenden FTTB-Ausbau (FTTB bedeutet fire to the building, d.h. Glasfaseranschluss bis ins Gebäude). Drittens die Grundlage für die spätere Infrastrukturerrichtung (Ausbauplanung). Viertens die Berücksichtigung und Möglichkeit der Anbindung an bestehendes BNG-Netz („Broadband Network Gateway “). Die Vorteile dieser Verfahrensweise sind:  der proaktive und kurzfristige Beginn von Maßnahmen zum Gigabitausbau ist möglich, eine zentrale Koordination bei maximaler kommunaler Selbstbestimmung, leichtere Erfüllbarkeit der Anforderungen aus dem DigiNetzG im Bereich der Mitverlegung, verlässliche Planungsgrundlage für eigene kommunale Mitverlegungen sowie die Schaffung einer mittel- und langfristigen Ausbauperspektive. „Es ist daher absolut erforderlich, die für die nächsten Ausbauschritte die erforderliche Zielnetzplanung jetzt zu beauftragen, damit wir eine einheitliche Strategie für den Gigabitausbau Stück für Stück vorliegen haben.“, so Bürgermeister Elmar Schröder. In der gleichen Magistratssitzung wurde bereits der Mitverlegung eines Glasfaserkabels in der Rhoder Landstraße auf Kosten der EWF zugestimmt, die in Zukunft bei ihren Baumaßnahmen die Gigabit-Strategie ihrerseits verfolgt.

Glasfaser endlich auch zur Schlossbergschule

Der bereits lange genehmigte Anschluss der Schlossbergschule Rhoden sollte bereits in diesen Wochen nach einem Gespräch zwischen der Firma Weigand und dem Bürgermeister erfolgen, jedoch hat der extreme Wintereinbruch die Arbeiten zum Erliegen gebracht. Der seit längerem zugesagte Anschluss musste aufgrund anderer Prioritäten der Baustellenlogistik der Firma Weigand immer wieder geschoben werden, ist jetzt aber absehbar. „Natürlich freue ich mich über den Breitbandanschluss der Schlossbergschule, jedoch wäre es bereits vor fünf Jahren möglich gewesen, über eine Richtfunkverbindung vom Schloss Rhoden aus über den damals extra von der Stadt mit der Netcom realisierten Masten auf dem Quast, eine hohe Breitbandgeschwindigkeit für die Schule zu erhalten. Vor Corona war hier die Priorität jedoch noch gar nicht gegeben. Trotzdem müssen wir jetzt weiter mit Nachdruck die Digitalisierung vorantreiben, damit der ländliche Raum hier nicht abgehängt, sondern noch attraktiver wird. Dazu gehören auch die noch ca. 100 Netzpunkte im Stadtgebiet, die derzeit zu weit entfernt von den letzten Kabelverzweigerkästen sind und somit keine gute Geschwindigkeit erzielen. Es bleibt also eine Daueraufgabe, der wir uns gerne stellen wollen.“, so Bürgermeister Elmar Schröder abschließend.