Impfstrategie zu Abläufen und Organisation muss überdacht werden


Alle 22 Kommunen und der Landkreis Waldeck-Frankenberg hatten mit dem Innenministerium vereinbart, das sogenannte „Aufsuchende Impfen“ für die über 80.-Jährigen mit kommunaler Unterstützung anzubieten. In Diemelstadt wurde die erste Impfgruppe für den 22.02. und 15.03. bzw. die zweite Impfgruppe für den 10.03. und 31.03. in die Rhoder Stadthalle zu den Impfungen eingeladen. Die Organisation lag bei einem Team der Stadtverwaltung, die Apothekerin Eva Diedrich ist für den Impfstoff zuständig, der von Dr. Christian Gehrmann mit einer Arzthelferin verimpft wird, bevor die Unterlagen der Impflinge von Mitarbeitern des Landkreises bzw. der Bundeswehr registriert und verarbeitet werden. 144 Diemelstädter/innen über 80.-Jahre konnten so beim ersten Impftermin die verschiedenen Stationen (siehe Bild) erfolgreich und ohne Stress durchlaufen.

Erhöhung der Impfzahlen benötigt diverse Angebote

Derzeit ist der knappe Impfstoff noch das Problem, weshalb die Menschen nicht in einer deutlich höheren Fallzahl geimpft werden können. Wenn in den nächsten Monaten jedoch ausreichend Impfstoff vorhanden ist, muss über verschiedene Strategien nachgedacht werden, wo und in welcher Form die Impfungen ablaufen können, um möglichst schnell möglichst viele Menschen impfen zu können. Dazu werden neben dem Impfzentrum Korbach, das für 1000 Impfungen am Tag ausgelegt ist, im optimalen Fall weitere Varianten erforderlich sein, um die 160.000 Waldeck-Frankenberger Bürgerinnen und Bürger mit zwei Impfterminen (d.h. 320.000 Impfungen) zu versorgen. Es wird dabei absolut erforderlich sein, auf Hausärzte und Betriebsärzte zurückzugreifen, die das Impfangebot flächendeckend erweitern können. „Für die großen Betriebe in Diemelstadt und auch die Stadtverwaltung wären gebündelte Impftermine für die Mitarbeiter/innen beim eigenen Betriebsarzt ohne große Ausfallzeiten mit An- und Abfahrt sicherlich wünschenswert.“, ist sich Bürgermeister Elmar Schröder sicher.

Stadt Diemelstadt könnte logistisch und organisatorisch unterstützen

Beim Aufsuchenden Impfen haben die Waldeck-Frankenberger Kommunen bewiesen, dass die kommunale Unterstützung funktioniert. Übrigens war Waldeck-Frankenberg der einzige Landkreis in Hessen, der diesen Weg gegangen ist und heute prozentual die höchste Impfquote verzeichnet. „Wenn wir in der Stadthalle ca. 150 Personen mit einer Impfbox am Tag schaffen, bedeutet das 25 Impfungen pro Stunde. D.h. rund 20 Personen sind gleichzeitig mit einem PKW vor Ort und verweilen in der Stadthalle, die den größtmöglichen Abstand und beste Luftqualität gewährleistet. Würde man auf zwei Impfboxen erhöhen, könnten 300 Personen pro Tag geimpft werden, jedoch wären ca. 40 Menschen in der Halle und ebenso viele PKW auf dem Parkplatz. Wollte man die 5200 Einwohner mit zwei Impfungen vor Ort abwickeln bräuchte man für die 10.400 Impfungen bei 150 Impfungen pro Tag 70 Tage bzw. 14 Wochen, bei 300 Impfungen am Tag 35 Tage bzw. 7 Wochen.“, rechnet Bürgermeister Elmar Schröder vor. „Ich kann deshalb unsere Stadthalle und personelle Unterstützung nur anbieten, damit die große Anzahl an erforderlichen Impfterminen auch logistisch zu bewältigen ist. Die Erfahrung mit den Impfungen der über 80.-Jährigen vor Ort hat uns gezeigt, dass die Einbeziehung der kommunalen Infrastruktur und städtischen Mitarbeiter mit ortsansässigen Apothekern/innen und Ärzten/innen sehr dankbar bei den Menschen aufgenommen wird. Suchen wir daher gemeinsam nach den bestmöglichen Wegen schnellstens allen ein Impfangebot unterbreiten zu können, um wieder in ein halbwegs normales Leben zurückkehren zu können.“, fasst Bürgermeister Schröder abschließend zusammen.