Diemelstädter Stadtverordnete einstimmig für multifunktionales Rathaus


Land sagte 3,7 Millionen Euro zu

Im Jahr 2018 erläuterten Bürgermeister Elmar Schröder und die projektbegleitende Ingenieurin Susanne Engelns von der NH Projektstadt im für die Förderprogramme Städte baulicher Denkmalschutz und Lebendige Zentren zuständigen Umweltministerium in Wiesbaden, dass sich die politischen Gremien aufgrund der hohen Förderung aus dem Programm Verkehrsinfrastruktur (VIF) von Hessen Mobil für den grundlegenden Ausbau der Landstraße entschieden hätten. Der mehrjährige und längst überfällige Ausbau der Landstraße hatte wegen fehlendem Brandschutz, defekter Kanäle und uralter Wasserleitungen Vorrang vor der Rathaussanierung bekommen. Das Ministerium akzeptierte die Priorisierung, ermöglichte jedoch mit einer weiteren Zusage von 3,7 Millionen Euro förderfähiger Gesamtkosten, von denen die Stadt Diemelstadt nur ein Drittel selber trägt, eine umfassende Sanierung des Rathauses unter den baufachlichen Vorschriften des Brandschutzes, der Barrierefreiheit und der energetischen Ertüchtigung durch zuführen. Allerdings müsse die in 2019/2020 bewilligte letzte große Fördersumme des Programmes Lebendige Zentren in den Jahren 2024 und 2025 abgerufen werden, was damals in 2018 noch weit in der Zukunft lag.

Machbarkeitsstudie

Um eine möglichst objektive Beurteilung der Ausgangslage zu bekommen, wurden vom fachkundigen Architekturbüro Veldhuis aus Winterberg drei Varianten verglichen und den Stadtverordneten präsentiert. Erstens die Sanierung des alten Rathauses, das mit vielen räumlichen Problemen und einer engen Parksituation an der Hanglage sehr ungünstige Rahmenbedingungen hat. Zweitens wurde der Wechsel zwischen Rathaus und Gemeinschaftshaus untersucht, bei dem die Stadt Räume für die Vereine und Gruppen erst noch im alten Rathaus neusaniert schaffen müsste. Oder den dritten Ansatz, bei dem für 3,4 Millionen Euro aus den beiden alten Gebäuden ein neues multifunktionales Rathaus mit Räumen für die Vereine in der „Neuen Mitte Rhodens“ an der sanierten Landstraße entsteht. Nach dem Auszug aus dem alten Rathaus und der Digitalisierung bzw. Entsorgung der umfassenden Altaktenbestände soll das bisherige Rathaus dann verkauft und für eine sinnvolle Folgenutzung, zum Beispiel kleine Wohneinheiten, verwendet werden. Der Veräußerungsgewinn könne dann von dem städtischen Anteil der entstehenden Baukosten von rund 1,2 Millionen Euro abgezogen werden.

Zeitplan drängt

Der einstimmige Beschluss der Stadtverordneten ermöglicht dem Bauamt der Stadt nun die europaweite Ausschreibung der Architektenleistungen sowie die Planungs- und Bauphase im gesetzten Zeitfenster zu schaffen, auch wenn das unter den aktuellen Bedingungen im Hochbau schon wieder sportlich für eine kleine Verwaltung ist, die noch zahlreiche andere Großprojekte stemmt. „Ich freue mich sehr, dass wir die Susanne Engelns und mir in 2018 zugesagte zusätzliche Fördersumme jetzt in ein so zukunftsweisendes Projekt als Verwaltungssitz für ganz Diemelstadt und beleben des Gemeindezentrum für Rhoden an der Landstraße investieren können, und damit alle Diemelstädter Steuerzahler entlasten, denn das alte Rathaus war so nicht mehr lange tragbar. Wichtig ist, dass auch unsere Verwaltungsmitarbeiter:innen, die über viele Jahre sehr gute Arbeit geleistet haben, dann in einer angemessenen und modernen Umgebung arbeiten können. Bei der Auswahl auf dem Arbeitsmarkt spielt das Arbeitsumfeld heute eine sehr wichtige Rolle, wenn wir weiterhin gute Fachkräfte gewinnen und halten wollen“, so Bürgermeister Elmar Schröder.