Lösung für Gefahr am Diemelradweg im Hessischen Landtag beraten


Gefährdung durch LKW

Diemelstadts Bürgermeister Elmar Schröder machte anhand einer umfangreichen Präsentation mit Gefährdungsbeurteilung deutlich, dass die Strecke von der westfälischen Landesgrenze bei Billinghausen bis nach Wrexen seit der Freigabe der Autobahnabfahrt Marsberg an der B7 im Jahr 2006 eine Zunahme des Schwerlastverkehrs für die Papierindustrie erfahren habe. „Heute können wir diese Strecke für die Betriebe Smurfit Kappa und Sprick sicher als direkten Autobahnzu-bringer einstufen, so dass RadfahrerInnen auf dieser Strecke einer täglichen Gefährdung ausgesetzt sind. Erst im letzten Jahr hat ein Radfahrer hier einen tödlichen Unfall erlitten.“, stellt Schröder in seinem Plädoyer heraus. Die Stadt sei auf der Strecke von der Landesgrenze bis Orpethal derzeit dabei einen sicheren Radweg an der Oberkante der Böschung zu bauen und der Landkreis habe die Planungen für sein Teilstück an den beiden Brücken aufgenommen. Jetzt fehlt nur noch eine Lösung für das gefährliche Teilstück von Orpethal nach Wrexen.

 

Land stellt Lösung in Aussicht

„Natürlich könne im Rahmen dieses Arbeitsgesprächs nicht sofort ein Planungsauftrag vergeben werden.“, erläuterte der zuständige Abteilungsleiter für Straßen- und Verkehrswesen, Martin Weber, der unmittelbar unter der Minister- und Staatssekretärsebene verantwortlich ist, „Allerdings stehe in den nächsten Monaten die Dringlichkeitsbewertung für die Fortschreibung des hessischen Radwegeplans an. Daher sehe er sehr gute Chancen, dass dieses fehlende Teilstück eine hohe Priorität bekommen könnte.“ Hilfreich kommt dem Diemelstädter Anliegen das aktuelle Radwegekonzept des Landkreises Waldeck-Frankenberg entgegen, denn Kreisbeigeordneter Karl-Friedrich Frese hat mit der Kreisbauamtsleiterin Susanne Paulus und der Radverkehrsbeauftragten Nicole Sude dieses Teilstück auf Platz 1 der Prioritätenliste setzen lassen, weil der 5.-Sterne Radweg ein Aushängeschild für die ganze Region sei.

 

Argumente eindeutig

In der Dringlichkeitsbewertung werden neben der Priorisierung des Landkreises die Notwendigkeit für den Alltagsradwegeverkehr sowie die touristische Bedeutung mit bewertet. Beim Teilstück Orpethal-Wrexen handelt es sich insbesondere um einen Lückenschluss auf einem durchweg verkehrssicheren Qualitätsradweg mit überörtlicher Bedeutung, von denen es in Deutschland nur sehr wenige gibt. „Ihm liege insbesondere das Hauptradwegenetz zwischen den Mittelzentren Marsberg und Warburg am Herzen, denn Radfahren hat in der Klimakrise im Alltag eine neue Bedeutung erhalten.“, ergänzt Felix Weidner, der als Sachgebietsleiter für die Grundsatzplanung Radverkehr federführend an der Dringlichkeitsbewertung des hessischen Radwegeplans mitarbeitet. 

 

Diemelradweg – Quo vadis?

„Ich habe nach dem Gespräch im hessischen Landtag ein sehr gutes Gefühl mitgenommen, dass die Anträge der Stadt Diemelstadt aus den Jahren 2012, 2018 und 2022 nun endlich ernstgenommen werden und eine Priorisierung im Jahr 2023 zur Planung in 2024 und Ausbau in 2025 führen könnte. Wir werden seitens der Stadt Diemelstadt den Erwerb der erforderlichen Flächen vorantreiben, denn hier haben wir eindeutig den näheren Draht zu den Eigentümern, die teilweise schon die Bereitschaft zum Landtausch erklärt haben. Mein provokativer Titel der Präsentation „Diemelradweg – Quo vadis - Fünf Sterne was nun?“ wurde mit konstruktiven Lösungsansätzen im offenen Austausch sehr positiv begegnet und ich danke MdL Jan-Wilhelm Pohlmann und unserem Kreisbeigeordneten Frese für deren Unterstützung.“, fasst Bürgermeister Elmar Schröder abschließend zusammen.